Freiraum West

Culture - Sports - Loisirs

Culture - Sports - Loisirs

Freiraum West, Arbon

LAGE/GESCHICHTE

Für das Areal der früheren Saurer-Lastwagenfabrik in Arbon (TG) besteht seit 2007 ein Gestaltungsplan. Unter dem Namen « Saurer Werk Zwei » verwandelt sich das ausgediente Industriegelände seither in einen neuen Stadtteil. Im Jahr 2012 hat die HRS Real Estate AG das gut 200 000 m2 umfassende Gelände westlich des Bahnhofs von Arbon gekauft und stetig entwickelt. Neben Wohn- und Geschäftsbauten sind dort auch ein Hotel und Gebäude für kulturelle Anlässe entstanden. Als wichtige Kernstücke des Areals « Saurer Werk Zwei » gelten der 11000 m2 grosse Stadtpark und die 7800 m2 umfassende Franz Saurer-Passage, benannt nach dem Gründer der legendären Marke. Der « Freiraum West » erstreckt sich zwischen der Landquartstrasse im Westen und dem Bahnhof Arbon im Osten. Die HRS Real Estate baut den Stadtpark und die Franz Saurer-Passage gemeinsam mit der Stadt Arbon in zwei Etappen.

KONZEPT/ARCHITEKTUR

In der Stadtentwicklung kommt dem «Freiraum West» eine besondere Bedeutung zu. Der Park unterstützt die Identität des neuen Stadtteils und dient als Verbindung zwischen den neuen Bebauungen im Osten und den bestehenden Bauten im Westen – also zwischen dem «neuen» und «alten» Arbon. Das Band von Freiräumen setzt sich aus einer Parkanlage mit viel Grün und der platzartigen Franz Saurer-Passage zusammen, wobei der Charakter an den industriellen Geist des Ortes erinnert. Grünflächen und Kiesfelder formen im Park eine netzartige, fliessende Figur. Bewusst schräg gepflanzte Baumgruppen bilden das Gerüst für offene Flächen. Dort steht ein Wasserbecken, das auch als Trinkbrunnen dient. Ein Naturspielplatz mit Sand, Kies, Matsch und Klettergerüsten wird ergänzt durch eine Spielwiese.

Die Wege im Stadtpark sind chaussiert, behindertengerecht und mit bis zu 3,5 Tonnen befahrbar. In der Franz Saurer-Passage geht der Park in einen Platz mit baumbestandenen Kieslinsen im fliessenden Asphaltboden über. Als «historische Spuren» wurden das ehemalige Industriegleis und der Fabrikzaun erhalten. Das Gleis ist in ein Betonband eingebettet und mit robusten Sitzobjekten ausgestattet. Mit dem restaurierten und ergänzten Fabrikzaun bekommt der Park eine würdige Einfassung.

BESONDERHEITEN

Der Stadtpark und die Franz Saurer-Passage liegen teilweise an belasteten Standorten. So musste möglichst wenig Terrain abgetragen und der Park auf dem vorhandenen «Industrieboden» als Schollenlandschaft aufgebaut werden. Um die Kanalisation mit ihrer beschränkten Leistungsfähigkeit zu entlasten, wird das Regenwasser, das im Park und in der Passage versickert, verzögert abgegeben.

NACHHALTIGKEIT

Der hohe Anteil an einheimischen, ökologisch wertvollen Wildpflanzen unterstreicht die Nachhaltigkeit des Projekts. Artenreiche Blumenwiesen und Kräuterrasen steigern die Biodiversität. Sechs verschiedene Arten von Sträuchern und 14 verschiedene Baumarten sorgen dafür, dass im neuen Stadtpark Vögel zwitschern, Bienen summen und Schmetterlinge flattern. Der Park besteht aus trockenresistenten, winterharten Sorten, die einen rationellen, extensiven Unterhalt zulassen.