Patek Philippe

Constructions diverses

Constructions diverses

Patek Philippe, Plan-les-Ouates

LAGE / BAUVORHABEN

Übernahme eines bestehenden Industriegebäudes. Um der steigenden Nachfrage ihrer Produkte nachzukommen, erwarb die Uhrenmanufaktur Patek Philippe 2007 die Räumlichkeiten von L’Oréal in Plan-les-Ouates (Genf).

Dieses in idealer Weise an die bestehende Manufaktur angrenzende Gebäude mit einer verfügbaren Fläche von 14 000 m2 wurde vollständig renoviert, um die Anforderungen der Uhrenherstellung und die sehr strengen Qualitätskriterien der Marke Patek Philippe zu erfüllen. Die neuen Räumlichkeiten am Standort Plan-les-Ouates bieten Platz für rund 450 der zurzeit insgesamt 1 300 beschäftigten Mitarbeitenden. Das Bauvorhaben erstreckte sich über ein SIA-Gesamtvolumen von 80 000 m3 und umfasste die Anpassung der bestehenden Konstruktion an die Erdbebennormen, die Renovation von 11 verschiedenen Dachtypen, die Vereinheitlichung von acht Gebäuden durch drei Fassaden, den Einbau von 2 800 m2 versetzbaren Trennwänden für die Abgrenzung der Produktionsbereiche sowie die vollständige Erneuerung der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Elektroanlagen.

Für die Umsetzung des gesamten Bauvorhabens war ein sehr ehrgei-ziger Terminplan vorgegeben, so dass zu Spitzenzeiten bis zu 200 Personen auf der Baustelle tätig waren.

Eine weitere grosse Herausforderung stellten die äusserst hohen Ansprüche an die permanente Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle dar, durch die jederzeit ein stabiles Raumklima sichergestellt werden musste.

KONZEPT

HighTech-Bau und -Anlagen. Für die Umsetzung dieses sehr anspruchsvollen Bauvorhabens mussten komplexe technische Verfahren angewendet werden. Nebst der vereinheitlichenden Renovation der Gebäudehülle und der damit verbundenen Optimierung der Energieeffizienz sind diesbezüglich insbesondere die Eingriffe an der Konstruktion zu erwähnen. Im Innenbereich mussten umfassende Abbruchsarbeiten vorgenommen werden, damit die neuen Geschossböden auf den mit einer Spannweite von elf Metern angeordneten Stützen eingebaut werden konnten. Der Abbruch eines turmförmigen Elements von 20x42x17 m war ausserdem notwendig, damit das Tragwerk die Last der gesamten Produktionsanlagen und -maschinen halten konnte.

Im Untergeschoss wurden die Fundamente durch die Verwendung von Mikropfählen mit einer Gesamtlänge von 5 200 m zusätzlich verstärkt. Das Gebäudeinnere wurde mit insgesamt 10 300 m2 neuen, für die industrielle Nutzung ausgelegten Kunstharzbodenbelägen versehen. Eine konstante Kontrolle des Raumklimas prägte die gesamten Umbauarbeiten. Die Einhaltung der diesbezüglich festgelegten Anforderungen bedingte die Installation entsprechender technischer Anlagen.

Mittlerweile werden sämtliche Anlagen, die Einfluss auf die Temperatur und die Feuchtigkeit der Räume haben, sowie jene, die der Regulierung der Helligkeit und der Wärmezufuhr durch Sonnenstrahlung dienen, über interaktive, automatisierte Systeme gesteuert.

Diese Steuerung kontrolliert unter anderem die über Deckeninduktionsdurchlässe und Heizkörper verteilte Wärme, die Belüftung, das Maschinenkühlnetz und die Wärmerückgewinnung aus dem Kondensat der Kühlaggregate.

Ein Free Cooling erfolgt über Kühltürme. Der Abzug der Heissluft aus der Produktion, das Absaugen der Späne, die Versorgung mit Druckluft oder auch mit enthärtetem Osmosewasser sowie die Behandlung der Abwässer werden separat kontrolliert und gesteuert.